Geschafft – die erfolgreiche Prüfung zum 3. Dan im Karate

was für eine turbolente Zeit! Nachdem ich damals die Prüfung zum 2. Dan bestanden hatte, machte ich mir meinen Plan : Gut, noch 3 Jahre Vorbereitung, Kurse, Schulungen und auch die Olympiade in Japan sowie viele Besuche auf Okinawa standen an.

Und der Start war super, ich habe etwas an meinem Gewicht geschraubt, viel Karate trainiert, war einige male in Japan und auf Okinawa, sodass die Zeit auch schnell verging.

Mein Ziel, vor der Olympiade den 3.Dan zu machen war in greifbarer Nähe. Und dann kam Januar 2020. Eine neue Grippe aus China? Sicherlich nicht so schlimm, man hatte ja den Schweinegrippe Virus noch in Erinnerung, ausserdem hält man sich ja fit, da sollte so ein kleiner Virus doch kein Problem sein.

Leider kam alles ganz anders – die geplante Reise im Frühling und Sommer 2020 nach Japan und Okinawa fiel ins Wasser! Anstatt der Reiseplanung war ich mit den Stornierungen der Reise beschäftigt. Für den Frühlings-Tripp waren knapp 30 Personen angemeldet, die ich natürlich umbuchen oder stornieren musste.

Mit der Nachricht, dass auch noch die Olympiade verschoben wird, überdachte ich auch meinen Plan, an dem 3. Dan festzuhalten, zumal ja zu dieser Zeit auch die LockDown Beschränkungen starteten – Wie soll das gehen, Bunkai und Kumite mit Abstand?

Egal, ich wollte meinen Dickkopf durchsetzen – Jetzt habe ich mich schon so lange auf die Prüfung vorbereitet, alle meine Trainingspartner mehr oder weniger verückt gemacht; es muss jetzt klappen.

Im DKV gibt es für die Prüfung die Möglichkeiten im Shotokan Prüfungsprogramm oder im SOK (Stiloffen) die Prüfung abzulegen. SOK ist da etwas flexibler, man kann z.B. das Shotokan Programm des DKVs für die Prüfung nutzen.

Da nun abzusehen war, dass Shotokan die Prüfungen weiterhin aussetzt (da gab es einige Querelen mit der Durchführung der Prüfiung, da ja eben immer noch die Kontaktbschränkungen bestanden), habe ich kurzerhand beschlossen, von Shotokan auf SOK zu wechseln.

Der DKV war sehr flexibel und hat meine Prüfung umgeschrieben. Natürlich habe ich auch mit meinen beiden geplanten Prüfern Fritz Oblinger (8. Dan) und Lothar Ratschke (8. Dan) gesprochen, die mich hier sehr unterstützt und mit der Planung geholfen haben!

Leider konnte Lothar nicht zu der nun geplanten Prüfung kommen, da der zugehörige Lehrgang ausfiel und der Weg zu weit gewesen wäre. Glücklicherweise fand sich ein zweiter Prüfer und guter Bekannter mit Albert Patzelt (5.Dan) der auch bereits bei meiner Prüfung zum 1.Dan als Beisitzer fungierte.

Demnach stand der Prüfung am 11.Juli 2020 nichts mehr im Weg. ich war froh, dass ich wenigstens diesen Plan beibehalten konnte!

So machten wir uns (an dieser Stelle ein besonderes Dankeschön an Sybille Kurz, die mich schon während der Vorbereitung und auch bei der Durchführung der Prüfung sehr unterstützt hat) am Freitag den 10.Juli auf den Weg nach Mühldorf im schönen Bayern. Leider war der Tag und auch das Wochenende sehr verregnet, was evtl. noch zu einem Abbruch des Prüfiung führen könnte (warum das? – Dazu später mehr). Jedenfalls kamen wir nach gut 4 Std. Fahrtzeit in Mühldorf an und suchten unser Hotel. Nach der langen Fahrt waren wir noch etwas hungrig und fanden uns kurze Zeit später in dem griechischen Restaurant, welches wir eigentlich immer besuchen wenn wir in Mühldorf sind – Hellas!

Nach dem Essen war der Regen immer noch sehr stark, sodass wir uns beim Heimweg vom Restaurant von Hauseingang zu Hauseingang geschlängelt haben. Oftmals ging es dort auch ein paar Stufen hoch, um sich dann noch etwas unterstellen zu können. Und dann genau passierte es, meine (weil viel zu billig) rutschigen Schuhe gaben mir beim Treppen-herabsteigen so gut wie keinen Halt. Der Regen tat sein Übriges, sodass ich in hohem Bogen mit dem Rücken in Richtung Steintreppe flog.

Noch während des Sturzes gingen mir die „Bruch-Gedanken“ durch den Kopf, aber schon eine Millisekunde später meldet mein Körper Entwarnung, denn bis auf starke Schmerzen an der rechen Po-Backe war alles gut – ich war erleichtert aber auch noch etwas schockiert von der spiegelglatten Treppe.

Später im Bett wurde der Schmerz natürlich noch stärker (ebenso die Schwellung), aber ich konnte noch Laufen und auch Karate war kein Problem!

Am 11.Juli ging es dann los – Die Prüfung startete um 10:00 Uhr morgens. Wir wurden sehr herzlich empfangen und neben mir waren weitere 6 Prüflinge vom 1. bis zum 5.Dan.

Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, steigt die Nervosität. Man geht nochmals das gesamte Programm durch, wärmt sich auf und hofft, bald an der Reihe zu sein.

Und ehe ich mir es versah, stand ich vor Fritz und Albert und konnte mein Prüfungsprogramm zeigen.

Ich startete mit Kihon Techniken aus meiner Tokui Kata (Gojushihosho), gefolgt von der Kata. Meine zweite Prüfungskata war die Jitte, welche ich anfangs ebenfalls mal als Tokui Kata ausgewählt hatte und sie so noch gut im Kopf war.

Natürlich tat der Stress bei einer Prüfung sein Übriges und neben einigen Wacklern und einer zusätzlichen Technik im Kihon war ich aber eigentlich sehr mit meinen Leistungen zufrieden.

Auch die Bunkai (Anwendung der Techniken der Gojushihosho) lief dank der tollen Unterstützung von Sybille Kurz sehr gut.

Detlef Reichardt, der an diesem Tag die Prüfung zum 5. Dan absolviert hat, meinte noch, dass man bei der Prüfung dann plötzlich überrascht ist, dass sie doch schneller vorbei ist – und genau so war es dann auch bei mir…

Glücklich und froh, ging ich aus der Prüfung und nach einer weiteren Wartezeit wurden uns dann die Urkunden und Glückwünsche überreicht.

Ein toller Tag mit einem tollen Ergebnis! Anschließend haben wir das dann noch mit den Prüflingen und den Prüfern beim örtlichen Italiener gefeiert! Ein toller Ausklang eines sehr guten (wenn auch noch verregneten) Tages. Und ja, die Schuhe liegen schon auf dem Müll 🙂

Abschließend möchte ich mich nochmals bei allen bedanken die mich unterstützt und mir geholfen haben, besonders aber natürlich bei meinem Trainier in Böblingen (Andreas Stavrakakis), meiner Partnerin im Training (Sybille Kurz), den Prüfern Fritz Oblinger und Alert Patzelt für die tolle Prüfung und die Unterstützung sowie natürlich an Lothar Ratschke, der das Karate-Do lebt, mit Rat und Tat an der Seite steht und trotz meines Prüfungs-Wirrwarr (dieses mal ohne ihn als Prüfer) mir weiterhin zur Seite steht und den Karate-Weg gemeinsam geht!

VIELEN DANK!

Fritz, Thomas, Albert

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